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Partizipation bei Kindern und Jugendlichen mit und ohne Beeinträchtigungen
| Content Provider | Semantic Scholar |
|---|---|
| Author | Füssel, Christine |
| Copyright Year | 2014 |
| Abstract | Theoretischer Hintergrund Die International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF) und deren Version fur das Kinder- und Jugendalter (ICF-CY) dienen als Grundlage fur ein im letzten Jahrzehnt intensiv beforschtes Konzept: die Partizipation bzw. Teilhabe (=Einbezogensein in den Lebensalltag). Dabei konzentrieren sich die Forschungsbemuhungen in erster Linie auf die Teilhabe von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen bzw. Beeintrachtigungen an Aktivitaten des alltaglichen Lebens. Ein zentrales Problem der Forschung ist das Fehlen einer ubergreifenden Begriffsdefinition. Da es sich um einen weit gefassten Begriff handelt, ist es schwierig, Partizipation eindeutig und bereichsubergreifend zu bestimmen. Eine weitere Herausforderung, vor die die Partizipationsforschung gestellt wird, ist in dieser Hinsicht auch die Operationalisierung des Konstruktes. Trotz der herausfordernden Aspekte des Partizipationskonzeptes wird vermehrt Forschung auf diesem Gebiet betrieben; diese breitet sich in den letzten Jahren auf immer spezifischere Zielgruppen und Settings aus und liefert dadurch ein laufend konkreter werdendes Bild des Konstruktes der Partizipation. Zielsetzung Die vorliegende Arbeit versucht, einen Beitrag zum Prozess des wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnes im Feld der Partizipationsforschung zu leisten. Sie beschaftigt sich mit der Validierung eines relativ neuen Verfahrens zur Erfassung sowohl der kindlichen Partizipation als auch Faktoren des kindlichen Umfeldes. Die Hauptfragestellung fokussiert auf die Feststellung von Unterschieden zwischen Kindern und Jugendlichen mit und ohne Beeintrachtigungen in Hinblick auf die Partizipation; weiter sollen mogliche Altersunterschiede untersucht werden. Daruber hinaus interessieren die Zusammenhange zweier Skalen des Untersuchungsinstrumentes sowie dessen Pradiktionskraft in Hinblick auf die Vorhersage des kindlichen Beeintrachtigungsstatus. Methode Die Daten wurden zu einem Untersuchungszeitpunkt anhand von Fremdbeurteilungs-Fragebogen erhoben. Der Stichprobenumfang betrug N=150 Personen, wobei es sich um die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten von beeintrachtigten als auch nicht-beeintrachtigten Kindern und Jugendlichen im Alter von 6–17 Jahren handelte. Das zur Klarung der zentralen Fragestellungen eingesetzte Untersuchungsinstrument war der zu validierende „Fragebogen zu Partizipation und Umfeld (FPU-KJ)“ Ergebnisse Die Uberprufung der Untersuchungshypothesen erfolgte mittels (Ko-)Varianzanalysen, Korrelationsberechnungen sowie Regressionsanalysen. Die Berechnungen der Unterschiedshypothesen bezuglich der Faktoren Beeintrachtigungsstatus und Alter konnten nur zum Teil Belege im Sinne der Alternativhypothesen finden. Dieses Ergebnis deckt sich nicht vollstandig mit den Ergebnissen der der vorliegenden Untersuchung zugrundeliegenden Basisstudie, da sich im Rahmen dieser fur samtliche Partizipations- und Umfeldskalen grose und signifikante Unterschiede hinsichtlich des Beeintrachtigungsstatus gezeigt hatten. Auch die Korrelationsberechnungen ergaben ein unerwartetes und wenig konsistentes Bild: wahrend bei der Gruppe der nicht-beeintrachtigten Kinder und Jugendlichen erwartungsgemas signifikante negative Zusammenhange zwischen den Skalen Wunsch nach Veranderung und Wahrgenommene Unterstutzung des Umfeldes vorlagen, konnte die Alternativhypothese fur die Gruppe mit Beeintrachtigungen nicht gestutzt werden. Bezuglich der Pradiktionskraft des FPU-KJ zur Vorhersage des Beeintrachtigungsstatus ergab sich, dass von allen als Pradiktoren herangezogenen Variablen die Skalen Wunsch nach Veranderung und Wahrgenommene Unterstutzung des Umfeldes gemeinsam mit den soziodemographischen Variablen Alter und Geschlecht die hochste Anpassungsgute und Trefferquote lieferten; als allzu hoch war allerdings auch deren Vorhersagekraft nicht einzustufen. Hinsichtlich der Validierung des Verfahrens FPU-KJ ergab sich, dass die Gutekriterien der Objektivitat und Reliabilitat grostenteils als in hinreichendem Mase gegeben angenommen werden konnen. Die Ansatze zur Bestimmung des am schwierigsten zu beurteilenden Kriteriums der Validitat jedoch waren lediglich masig erfolgreich. Die Gultigkeit des Verfahrens FPU-KJ sollte daher in nachfolgenden Studien weiter untersucht werden, idealerweise unter Hinzunahme weiterer – wenn moglich objektiv ermittelter – Ausenkriterien zusatzlich zu den elterlichen Angaben. Neben der Einfuhrung objektiver Daten ware im Zuge einer neuerlichen Evaluation des FPU-KJ zudem eine inhaltliche Revision anzudenken, wobei gegebenenfalls eine Anpassung der Itemformulierungen an den kulturspezifischen Kontext Osterreichs erfolgen konnte. Uberdies ware die Entwicklung einer Selbsteinschatzungsversion des FPU-KJ eine weitere Anregung fur zukunftige Forschung auf dem Gebiet der Partizipation. Zusammenfassend kann geschlussfolgert werden, dass das Feld der Partizipationsforschung noch viel Raum und Bedarf fur weitere Untersuchungen lasst. Es ist zu hoffen, dass die Bemuhungen der Wissenschaftsgemeinde zu einem besseren Verstandnis und in weiterer Folge zur Forderung der Teilhabe von Kindern mit besonderen Bedurfnissen an unserer Gesellschaft beitragen. |
| File Format | PDF HTM / HTML |
| Alternate Webpage(s) | http://othes.univie.ac.at/34203/1/2014-09-23_0502350.pdf |
| Language | English |
| Access Restriction | Open |
| Content Type | Text |
| Resource Type | Article |