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Einfluss genetischer Polymorphismen im GRIA1 Gen auf antizipatorische Sakkaden in der Schizophrenie
| Content Provider | Semantic Scholar |
|---|---|
| Author | Petersohn, Lars |
| Copyright Year | 2015 |
| Abstract | Eine Beeintrachtigung kognitiver Parameter lasst sich u.a. durch die Durchfuhrung von Sakkadenaufgaben nachweisen, wo beispielsweise Schizophreniepatienten hier spezifische Defizite zeigen. Die Ausfuhrung von Aufgaben des Antigap Paradigmas erfordert die zeitlich und raumlich korrekte Ausfuhrung von Antisakkaden. Dazu mussen sowohl die reflexgesteuerten Reaktionen inhibiert als auch gleichzeitig eine willentliche Handlung ermoglicht werden. Hier wurden bei Schizophrenie verlangerte Latenzen sowie erhohte Fehlerraten beschrieben. Mit dem memory- Paradigmus wurden die Fahigkeiten zur Unterdruckung von reflexiven Sakkaden unter overlap- Bedingungen ermittelt, sowie gedachtnisgetriggerte und –gesteuerte memory- Sakkaden aufgezeichnet. Beim Memory Test wurden einerseits die Fahigkeit untersucht, auf einen Punkt zu schauen und sich gleichzeitig die Position eines weiteren zu merken (Ultrakurzzeitgedachtnis). Die Fahigkeit der Perzeption und sensomotorischen Integration (Abgleichen visueller Information mit vorgespeicherten Bildern im Gehirn), die Reprasentation des Gedachtnisstimulus im Arbeitsgedachtnis sowie die Fahigkeit der Regression (ruckfuhrende Augenbewegung auf bereits bekannte visuelle Objekte), ermoglichen die Positionserinnerung und Ausfuhrung des Memory Test. Es wird davon ausgegangen, dass das glutamaterge System in die Pathophysiologie der Schizophrenie ursachlich involviert ist. So weisen u.a. post mortem Studien auf eine Beteiligung der AMPA- Rezeptoren als Teil des glutamatergen Systems hin. Das GRIA1 Gen, welches den AMPA1- Rezeptor kodiert, ist zusatzlich in einer mit Schizophrenie gekoppelten Region lokalisiert. Dazu wurden bei 60 Patienten und 108 Kontrollprobanden die Augenbewegungen wahrend der Durchfuhrung des Antigap- und Memory- Tests mit Hilfe einer VOG- Brille aufgezeichnet und ausgewertet und eine Assoziation zur Genotyp- und Allelfrequenz der SNPs rs578772 und rs548294 im GRIA1-Gen uberpruft. Die Ergebnisse zeigen fur den Polymorphismus rs578772 im Antigap Test eine Reduktion der zeitlichen Flexibilitat assoziiert mit den A-Alleltragern bzw. AA-Genotyp sowohl in Form einer verzogerten Reaktion als auch einer erhohten Fehlerrate durch verfruht ausgefuhrte Antisakkaden. Das Gleiche last sich auch im Memoryparadigma nachweisen. Fur den Polymorphismus rs548294 wurden im Antigap Test sowohl zeitliche als auch raumliche Abweichungen registriert. Eine erhohte Latenz durch verzogerte Reaktionszeit bei gleichzeitig raumlich nicht korrekt ausgefuhrter Antisakkade assoziiert mit A-Alleltragern und AA-Genotyp. G-Alleltrager fallen weniger durch zeitliche, dafur aber durch raumliche Abweichungen im Antigap Test auf. Beim Memoryparadigma war eine zeitlich inkorrekte Ausfuhrung der Sakkaden mit AG-Alleltragern und Genotyp AG assoziiert. Raumlich und zeitlich inkorrekte Antisakkaden assoziieren mit AA-Alleltragern und AA-Genotyp. Die Studie konnte den Nachweis eines Zusammenhangs des GRIA1 Gens mit den Sakkadenleistungen erbringen. Eine Erweiterung dieser Studie in Hinblick auf eine erhohte Stichprobenzahl sowie den Einschluss weiterer genetischer Variationen ist im Anschluss an diese Pilotstudie moglich, um die Validitat der Ergebnisse zu festigen. |
| File Format | PDF HTM / HTML |
| Alternate Webpage(s) | https://edoc.ub.uni-muenchen.de/18868/1/Petersohn_Lars.pdf |
| Language | English |
| Access Restriction | Open |
| Content Type | Text |
| Resource Type | Article |