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Evaluierung von Risikofaktoren und Pharmakotherapie bei Diabetes mellitus Typ 2 Patienten mit und ohne Migrationshintergrund
| Content Provider | Semantic Scholar |
|---|---|
| Author | Berger, S. |
| Copyright Year | 2008 |
| Abstract | Diabetes mellitus Typ-II ist in unterschiedlichen Regionen sowie auch bei unterschiedlichen ethnischen Gruppen verschieden stark ausgepragt. Besonders in Landern mit hohem Bevolkerungsanteil an Menschen mit Migrationshintergrund fallen diese Unterschiede beim Streben nach einer optimalen gesundheitlichen Betreuung der gesamten Bevolkerung ins Gewicht. In grosen multikulturellen Lebensraumen wie beispielsweise den USA wurden bereits viele Studien zur Erfassung von ethnischen Differenzen in der Pravalenz von Diabetes mellitus Typ-II, der Auspragung seiner Symptome und Komplikationen, der Mortalitatsrate sowie der Therapie durchgefuhrt. Obwohl Osterreich seit ungefahr 40 Jahren als starkes Zuwanderungsland gilt und der Anteil der immigrierten Bevolkerung bereits 12,5% betragt, gibt es noch keine ausreichenden Daten uber solche Unterschiede bei Diabetes-mellitus-Erkrankten mit und ohne Migrationshintergrund. Ziel dieser Studie ist es, die derzeitigen Unterschiede zwischen Diabetes mellitus Typ-II-Patienten mit Migrationshintergrund und denen aus Osterreich bezuglich Grunddaten der Erkrankung, Lebensstilfaktoren, metabolischen Parametern, Pravalenz von diabetischen Langzeitschaden und der Therapie aufzuzeigen, um diesen Migranten die bestmogliche Versorgung durch unser Gesundheitssystem zukommen lassen zu konnen. Die Studie wurde im Allgemeinen Krankenhaus Wien, in der Ambulanz fur Diabetes und Stoffwechselstorungen durchgefuhrt. Die Daten von 201 DM-II-Patienten wurden gesammelt und statistisch ausgewertet. Die Patienten wurden aufgrund ihrer Herkunft den Gruppen „geburtige Osterreicher“ (n=137), „Migranten aus Ex-Jugoslawien“ (n=31) und „Migranten aus der Turkei“ (n=14) zugeordnet. Patienten anderer Herkunft wurden aufgrund ihres geringen Anteils von der Auswertung ausgenommen. Bei der Analyse der Basisdaten der Erkrankung zeigte sich, dass die Gruppe der turkischen Migranten signifikant junger war als die anderen zwei Gruppen (52,5 Jahre vs. 61,0 Jahre bei Osterreichern, 58,0 Jahre bei Ex-Jugoslawen), fruher an DM-II erkrankte (42,0 Jahre vs. 50,0 Jahre bei Osterreichern und Ex-Jugoslawen) und eine kurzere Erkrankungsdauer aufwies (6 Jahre vs. 10 Jahre bei Osterreichern, 6 Jahre bei Ex-Jugoslawen). Dieser Umstand konnte durch genetische Differenzen zustande kommen oder ernahrungsbedingt sein. Ein weiterer deutlicher Unterschied zeigte sich bezuglich der Compliance. Beide Migrantengruppen wiesen eine signifikant niedrigere Compliancerate auf als die Gruppe der osterreichischen Patienten (74,2% der Ex-Jugoslawen, 64,3% der Turken vs. 92,7% der Osterreicher). Grunde hierfur mussen vor allem bei sprachlichen Barrieren und Verstandnisproblemen gesucht werden. Hinsichtlich metabolischer Parameter wie HbA1c-Wert, Blutdruck oder Blutlipidwerte wurde nur ein signifikant hoherer Serum-Triglyceridspiegel der Gruppe der Migranten aus Ex-Jugoslawien gefunden (215 mg/dl vs. 173,5 mg/dl bei Osterreichern und 209 mg/dl bei Turken). Hier sollte verstarkt auf eine Therapie mit Fibraten Wert gelegt werden, da diese besonders effizient den TG-Spiegel senken. Es wurden keine signifikanten Unterschiede in der Pravalenz der diabetischen Spatschaden gefunden. Es besteht erheblich groser weiterer Forschungsbedarf auf diesem Gebiet. Die derzeit durchgefuhrte gros angelegte Studie der ODG zum Thema „Diabetes mellitus und Migration“ ist ein erster Schritt in diese Richtung. |
| File Format | PDF HTM / HTML |
| Alternate Webpage(s) | http://othes.univie.ac.at/1010/1/2008-09-04_0302619.pdf |
| Language | English |
| Access Restriction | Open |
| Content Type | Text |
| Resource Type | Article |