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Feinstaub: facts and fiction
| Content Provider | Semantic Scholar |
|---|---|
| Author | Rothe, T. |
| Copyright Year | 2006 |
| Abstract | Ende Januar 2006, bedingt durch die winterliche Inversionswetterlage, legte sich Feinstaub über die Eidgenossenschaft und erhitzte die Gemüter. Atemwegkranke klagten vermehrt über Atemnot. Autofahrer nordöstlich des Röstigrabens litten unter dem Tempolimit von 80 km/h auf Autobahnen. Bürger aus dem südwestlichen Landesteil durften den Gasfuss jedoch wie gewohnt innervieren. Einwohner des Kantons Bern erfuhren in einer Medienmitteilung der Kantonsregierung am 3. Februar, dass Cheminéefeuer, das nicht ausschliesslich der Wohnraumbeheizung diene im Rahmen einer Sofortmassnahme verboten sei. Politiker gingen in sich, weil die Zeitungen den Ausgang der Wahlen in Zürich und Winterthur mit den aktuellen Feinstaubemissionen in Zusammenhang brachten («TagesAnzeiger» vom 12. Februar 2006). Prof. Dr. Nino Künzli, Epidemiologe und Kenner der Materie, der in nationalen (SAPALDIA) und internationalen (kalifornische Kinderstudie) Forschungsprojekten mitarbeitet, musste eine journalistische Polemik über sich ergehen lassen («Die Weltwoche» vom 9. Februar 2006): Seine im «Lancet» [1] erschienene und vielfach zitierte Publikation gehöre in den Bereich der Fiktion, lauteten die Vorwürfe. Die Gesellschaft der Ärzte für den Umweltschutz bezog in Medienmitteilungen vom 16. Januar und 2. Februar Stellung zum Feinstaubproblem. Es wäre wünschenswert, wenn noch mehr Kollegen dieses gesellschaftsund gesundheitspolitisch wichtige Thema besetzten. Die schädigende Wirkung des Rauchens und Passivrauchens ist hinlänglich bekannt. Passivrauchen erhöht die Wahrscheinlichkeit asthmatischer Exazerbationen um das Dreifache [2]. In England wird es für fast 12000 Todesfälle pro Jahr verantwortlich gemacht [3]. Beim Passivrauchen hat bereits ein Umdenken stattgefunden, sichtbar zum Beispiel daran, dass seit dem letzten Fahrplanwechsel in allen SBB-Wagen das Rauchen untersagt ist und dass die Tessiner Bürger sich dafür entschieden haben, dass in öffentlichen Lokalen nicht mehr geraucht werden darf. Dem Feinstaub in der Luft muss die gleiche Aufmerksamkeit geschenkt werden. Laut Dr. Pier Mario Biava vom Ospedale Sesto San Giovanni in Mailand sei die schädigende Wirkung der Mailänder Luft mit dem Rauch von 15 Zigaretten pro Tag vergleichbar [4]. Im Hinblick auf die vorhandenen wissenschaftlichen «facts» zum Feinstaub ist ein Engagement der Ärzteschaft notwendig, wenn wir den Anspruch, uns auch für die Prävention von Erkrankungen einzusetzen, ernst nehmen wollen. Quintessenz |
| Starting Page | 842 |
| Ending Page | 848 |
| Page Count | 7 |
| File Format | PDF HTM / HTML |
| DOI | 10.4414/smf.2006.05963 |
| Volume Number | 6 |
| Alternate Webpage(s) | https://medicalforum.ch/de/resource/jf/journal/file/download/article/smf/de/smf.2006.05963/9542d209fc769617da3137fabb7ca2e92fbc3356/2006_38_069.pdf/ |
| Alternate Webpage(s) | https://doi.org/10.4414/smf.2006.05963 |
| Language | English |
| Access Restriction | Open |
| Content Type | Text |
| Resource Type | Article |