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Unterstützungs- und Belastungsnetzwerke von Menschen mit intellektueller Behinderung in Wien
| Content Provider | Semantic Scholar |
|---|---|
| Author | Holzhöfer, Judith |
| Copyright Year | 2008 |
| Abstract | Die Gruppe der Menschen mit intellektueller Behinderung stellt in Osterreich eine sehr stille Randgruppe dar. Kaum bemerkt, leben sie zum Teil inmitten der Gesellschaft und werden von dieser kaum wahrgenommen. Auch im soziologischen Diskurs in Osterreich wird diese Gruppe von Menschen bisher kaum beachtet. Auf der Suche nach Literatur findet man zwar viele medizinisch, padagogisch oder psychologisch orientierten Abhandlungen oder Lebensratgeber, es ist allerdings sehr wenig uber die Lebenssituation der Menschen mit intellektueller Behinderung bekannt. Die im Zuge dieser Diplomarbeit durchgefuhrte empirische Untersuchung soll zu einem besseren Verstandnis der Beziehungsnetzwerke von Menschen mit intellektueller Behinderung beitragen. Neben der sozialen Unterstutzung, die ein Mensch mit intellektueller Behinderung erfahrt, ist auch gerade die Frage nach belastenden Aspekten von Beziehungen, in Bezug auf diese speziellen Lebenserfahrungen und Lebensumstande, sehr interessant. Im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen Menschen mit intellektueller Behinderung, die auserhalb der Heime, in eigenen Wohnungen oder Wohngemeinschaften in Mitten der Gesellschaft leben. Diese Menschen stehen im Spannungsfeld zwischen „behinderter“ und „nichtbehinderter“ Welt. Da sich diese Arbeit auf die subjektiv wahrgenommenen Beziehungen und Beziehungsinhalte bezieht, werden Betroffene selbst zu diesem Thema befragt. Interessant hierbei sind die sozialen Netzwerke, in denen Menschen mit intellektueller Behinderung leben, wie diese aufgebaut sind und was den Aufbau und den Erhalt von stabilen Netzwerken begunstigt oder hemmt. Aufgrund der sehr weit gefacherten Wirkungszusammenhange der Beziehungsnetzwerke wird im empirischen Teil dieser Arbeit vor allem mit zwei qualitativen Methoden gearbeitet. Mit Hilfe von qualitativen Interviews und Netzwerkkarten soll herausgefunden werden, wie die Netzwerke von Menschen mit intellektueller Behinderung aussehen, wie die unterstutzenden Beziehungen beschaffen sind und von wem diese geleistet werden. Da der empirische Teil dieser Arbeit auf subjektiv wahrgenommene Erfahrungen der Befragten aufgebaut ist und auch Wunschkomponenten beinhaltet, werden die betroffenen Personen selbst befragt und Einschatzungen von Dritten nur in ExpertInneninterviews verwendet. Die Auswertung wurde mit Hilfe vom Computerprogramm N-Vivo nach der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring durchgefuhrt. Wie in dieser Studie zu erkennen ist, sind funktionierende Beziehungen und Netzwerke sehr ausschlaggebend fur den Gefuhlszustand der Betroffenen. In vielen Beziehungen, besonders mit Familienmitgliedern, benotigen die Betroffenen und auch die Familienmitglieder Unterstutzung, da diese oft durch die Begleiterscheinung der Behinderung sehr belastet sind. Mit Unterstutzung der professionellen HelferInnen ist es oft moglich, Ressourcen sozialer Unterstutzung und Beziehungen wiederzugewinnen und so die Betroffenen in ihrer Selbststandigkeit zu starken. Viele von ihnen haben sich eine „Lebenswelt“ geschaffen, die zwischen der „behinderten“ und „nichtbehinderten“ Welt liegt. Ein groses Thema im Leben dieser Menschen ist die Abgrenzung. Einerseits handelt es sich um eine Abgrenzung, die sie selbst oft gegenuber „schwerer behinderten Menschen“ definieren, und andererseits eine Abgrenzung bzw. Ausgrenzung, die sie von nicht behinderten Menschen erfahren. Viele haben Netzwerke gebildet, die aus „Gleichgesinnten“ bestehen oder Menschen, vor denen sie ihre Behinderung nicht rechtfertigen und erklaren mussen. Wie allerdings die Analysen der Interviews mit den professionellen HelferInnen ergaben, herrscht kein Konsens unter den Vereinen uber die genau definierten Unterstutzungsleistungen, die von der Betreuung erbracht werden sollen. Gerade der Vernetzung der Betroffenen und der Unterstutzung in Beziehungsarbeit wird von den einzelnen Vereinen ein sehr unterschiedlicher Stellenwert zugeordnet. Zusammenfassend ist zu sagen, dass mit der richtigen Art von Unterstutzung funktionierende Netzwerke bestehen konnen. |
| File Format | PDF HTM / HTML |
| Alternate Webpage(s) | http://othes.univie.ac.at/2839/1/2008-11-26_9802540.pdf |
| Language | English |
| Access Restriction | Open |
| Content Type | Text |
| Resource Type | Article |