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Ökotourismus und Indigene Rechte am Beispiel des Nationalparks „Parc Amazonien de la Guyane“, Französisch-Guyana
| Content Provider | Semantic Scholar |
|---|---|
| Author | Österreicher, Astrid Elisabeth |
| Copyright Year | 2012 |
| Abstract | Okotouristische Angebote sind das am schnellsten wachsende Segment innerhalb der boomenden Tourismusbranche. Entsprechend starkes Interesse herrscht an Expansionsmoglichkeiten in Regionen, die reich an intakten Okosystemen sind. Durch die Errichtung von Naturschutzgebieten soll die touristische Nachfrage zusatzlich stimuliert werden. In vielen Fallen sind die betroffenen Landstriche von indigenen Volkern bewohnt; denn 80% der verbleibenden weltweiten Biodiversitat befindet sich in ihren Lebensraumen. In der internationalen Naturschutzszene wird mittlerweile eingestanden, dass lokale und indigene Gesellschaften bei der Planung und Verwaltung von Naturschutzgebieten jahrzehntelang stiefmutterlich behandelt wurden. Als mogliche Losung werden verschiedene Formen partizipativer Managementoptionen propagiert (Community Conserved Areas, Co-managed Protected Areas,…). Im sudlichen Franzosisch-Guyana wie auch anderswo besteht jedoch die Gefahr, dass ein schwammiger Partizipationsbegriff als Ersatz fur die Anerkennung von indigenen Rechten herhalten muss. Ein Zugang zu Entwicklungsfragen, der sich am internationalen Recht orientiert, ist hier sehr vielversprechend, da er dem Risiko, dass die betroffenen indigenen Volker ubergangen werden, klare Normen entgegensetzt. Es stellt sich die Frage, ob die Partizipationsmoglichkeiten, die die Grundung des „Parc Amazonien de la Guyane“ begleiteten, dem Selbstbestimmungsrecht der betroffenen autochthonen Bewohner_innen Genuge leisten – eine Voraussetzung fur respektvollen und verantwortungsvollen Tourismus. Als ersten Schritt untersucht die vorliegende Arbeit den internationalen Nachhaltigkeitsdiskurs, durch den Tourismus als Entwicklungsmodell wieder salonfahig gemacht wurde. In Franzosisch-Guyanas war das sudlichste Drittel des Landes 1970 fur Tourismus gesperrt worden, um die dort ansassigen indigenen Volker Wayana, Wayapi und Teko zu schutzen. Im Rahmen der Schaffung des Nationalparks wird er heute unter dem Banner des „Okotourismus“ wieder neu diskutiert. Die lokale Situation spiegelt also in bemerkenswerter Weise das Auf und Ab im internationalen entwicklungspolitischen Diskurs wieder. Es wird ein Uberblick uber die Rechte indigener Volker gegeben, gefolgt von einer genauen Untersuchung des franzosischen Rechtsrahmens. Das historische Erbe der franzosischen Revolution schlagt sich bis zum heutigen Tag in einem problematischen Verhaltnis zu den Rechten von indigenen Volkern und Minderheiten nieder. Nichtsdestotrotz wurden durch eine pragmatische Herangehensweise an indigene Anliegen einige Ausnahmeregelungen moglich. Der letzte Teil der Arbeit beschaftigt sich mit der schwierigen Geburt des Nationalparks, die sogar einen Kaiserschnitt in Form einer Uberarbeitung der franzosischen Nationalparkgesetzgebung notwendig machte. Der Park wurde 2007 eingerichtet, nach funfzehn Jahren Verhandlung. Noch immer sind mehrere wichtige Fragen bezuglich der Rechte der lokalen Gemeinschaften unbeantwortet und mussen erst im Rahmen der Nationalparkcharta gelost werden. Die Charta bildet das Herzstuck der Gesetzesreform und muss von der Nationalparkkommission innerhalb von funf Jahren nach Schaffung des Parks verhandelt werden. Die tribalen und indigenen Autoritaten erhielten jedoch nur 5 von 44 Sitzen in dieser Kommission, wodurch das Recht auf Selbstbestimmung weiterhin in Frage gestellt wird. |
| File Format | PDF HTM / HTML |
| Alternate Webpage(s) | http://othes.univie.ac.at/18260/1/2012-02-01_0209134.pdf |
| Language | English |
| Access Restriction | Open |
| Content Type | Text |
| Resource Type | Article |