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Etablierung eines Modellsystems zur zellulären und biochemischen Phänotypisierung von Prionproteinen unter Verwendung von GFP-PrP-Chimären
| Content Provider | Semantic Scholar |
|---|---|
| Author | Lorenz, Holger |
| Copyright Year | 2002 |
| Abstract | Etwa 10 % der gesamten Erkrankungsfalle der humanen TSEs werden durch die Gruppe der vererbbaren Formen dieser Krankheiten reprasentiert, fur die bislang in allen untersuchten Fallen Punktmutationen oder Insertionen im Prionprotein-Gen des Menschen (PRNP) nachgewiesen werden konnten. Obwohl bereits mehr als 20 TSE-assoziierte Mutationen in PRNP beschrieben wurden, ist nach wie vor relativ wenig uber die Zellbiologie, d. h. den zellularen Transport bzw. die zellulare Lokalisation dieser PrPMutanten bekannt. Aus diesem Grund wurde erstmalig ein Modellsystem mit homologen Maus-PrPs in der vielfach eingesetzten Maus-Neuroblastom-Zelllinie N2a etabliert, welches durch die Verwendung des grunen Fluoreszenzproteins (GFP) als integrales Markerprotein in PrP eine direkte Beobachtung von PrP und PrP-Mutanten in lebenden Zellen ermoglichte. Es wurden insgesamt neben der Chimare mit wt PrP und GFP weitere 14 Chimaren hergestellt, von denen 11 mit PrP-Mutanten humaner, vererbbarer Prionkrankheiten korrespondierten. Die Ausweitung des Modellsystems auf die PrPMutanten wurde erst nach einer sorgfaltigen Uberprufung der Chimare mit wt PrP (GFPwtPrP) vorgenommen, die zeigte, dass sich GFP-wtPrP in allen untersuchten Parametern wie natives PrP verhielt. Fur die 11 TSE-assoziierten PrP-Mutanten konnten drei zellulare Phanotypen identifiziert werden, die sich deutlich voneinander unterschieden. So konnte fur bestimmte Missense- und Insert-Mutanten ein sekretorischer Transport wie bei der Wildtyp-Kontrolle festgestellt werden, mit einer Lokalisation der Proteine im Golgi- Apparat und auf der Zelloberflache. Dem entgegen zeigten die zwei bislang beschriebenen, TSE-assoziierten Nonsense-Mutanten keinen Transport entlang eines sekretorischen Weges, sondern eine Lokalisation im Cytoplasma und im Zellkern. Als dritter Phanotyp konnte auf Grund einer Blockierung des sekretorischen Transports im Golgi-Apparat eine intrazellulare Akkumulation im ER/Golgi sowohl fur eine Missense-Mutante, deren Mutation zu einer Zerstorung des Sequenzmotivs fur eine N-Glykosylierung fuhrte als auch fur eine Insert-Mutante, welche die bislang groste Insertion von zusatzlichen 9 Kopien eines Oktapeptids aufwies, detektiert werden. Die mittels des Modellsystems identifizierten, unterschiedlichen Lokalisationen der PrPMutanten deuten darauf hin, dass die familiaren Prionkrankheiten nicht einer einheitlichen, zellularen Aberration unterliegen, sondern hochstwahrscheinlich entlang mehrerer zytopathogener Routen ausgebildet werden. |
| File Format | PDF HTM / HTML |
| Alternate Webpage(s) | https://edoc.ub.uni-muenchen.de/52/1/Lorenz_Holger.pdf |
| Language | English |
| Access Restriction | Open |
| Content Type | Text |
| Resource Type | Article |